Hochschulrecht / Studienplatzklage
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Studienplatzklage
Wartezeit in Medizin auf 13 Semester gestiegen.
Die Bescheide von hochschulSTART über das zentrale Auswahlverfahren sind für das Sommersemester 2011 herausgegangen. Die Wartezeit im Fach Medizin ist auf 13 Semester und im Fach Zahnmedizin auf elf Semester gestiegen. Damit liegt die Wartezeit über der Regelstudienzeit.
Das Bundesverfassungsgericht hat in der Vergangenheit einmal entschieden, dass eine Wartezeit, die über der Regelstudienzeit liegt, wohl nicht mehr zumutbar ist. Es stellt sich daher die Frage, ob das gesamte Vergabeverfahren betreffend Studienplätze Medizin und Zahnmedizin überhaupt noch verfassungsgemäß ist.
Die Situation wird sich wegen der doppelten Abiturjahrgänge zum Wintersemester 2011/12 noch verschärfen. Zwar rüsten sich die Universitäten mit zusätzlichen Studienplätzen aus - jedoch nicht in den Fächern Medizin und Zahnmedizin. Diese bleiben ausdrücklich von der Aufstockung der Studienplätze ausgenommen. Ob dies verfassungsgemäß ist, darf ebenfalls bezweifelt werden.
Feststeht jedenfalls, dass es in Bayern und Niedersachsen in diesem Jahr jeweils 35.000 zusätzliche Abiturienten geben wird. Diese Situation wird noch dadurch verschärft, dass durch den Wegfall der Wehrpflicht und des Zivildienstes mit ca. 60.000 zusätzlichen Bewerbern in diesem Jahr zu rechnen ist.
2012 folgen die doppelten Abiturjahrgänge in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen und Brandenburg, im Jahre 2013 im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen und in Teilen Hessens.
Da es offensichtlich politischer Wille ist, keine zusätzlichen Studienplätze in den Fächern Medizin und Zahnmedizin zu schaffen, wird sich der Kampf um die wenigen Studienplätze erheblich verschärfen. Die Studienplatzklagen werden daher in Zukunft noch zunehmen. Wir beraten seit 35 Jahren Studienbewerber im Hinblick auf ihr Wunschstudium. Oft empfiehlt sich, zunächst ein Studium im Ausland aufzunehmen und dann einen Studienplatz im höheren Fachsemester in Deutschland einzuklagen. Über die verschiedenen Wege zu Ihrem Wunschstudium informieren wir Sie gern.
Münster, 18.02.2011